Der neue Rucksack von compagnon
Neues Material, neues Finanzierungskonzept, neuer Partner - viele Neuigkeiten also im Hause compagnon. Doch was taugt der neue "explorer backpack" von compagnon? Ich hatte auf meiner Bretagne-Reise im Sommer schon die Möglichkeit, einen Prototypen des großen "explorer backpack+" ausgiebig zu testen. Hier sind meine Erfahrungen.
„the explorer backpack“ – der bewährte „the backpack“ von compagnon im neuen Gewand
compagnon kennt man bisher als Hersteller edler Fototaschen und Rücksäcke aus Leder- und Waxed Canvas. Jetzt - 5 Jahre nach der Unternehmensgründung - erweitert compagnon das Portfolio hinsichtlich der verwendeten Materialien. Aber auch die Finanzierung durch Croud-Funding und die Kooperation mit Deuter, einem der größten und renommiertesten Rucksackhersteller der Welt ist ein neuer, vielversprechender Ansatz.
Vom Schönling zum Frontschwein

Man nehme den äußerst beliebten und ausgesprochen erfolgreichen "compagnon the backpack", der visuell besonders durch sein Rolltop auffällt, packt eine Menge Detailverbesserungen hinzu sowie die besten Materialien und ein komfortables Tragesystem aus dem Sortiment des Rucksackprofis Deuter - heraus kommt "the explorer backpack".
Die DNA des seit dem 18.10. bei kickstarter präsentierten Rucksacks klingt äußerst vielversprechend. Doch kann der Rucksack halten, was die Bestandteile versprechen? Auf meiner Fotoreise in die Bretagne hatte ich einen frühen Prototypen der großen Version, also des "explorer backpack+" dabei und konnte so ein sehr gutes Bild vom neuen compagnon Rucksack machen.
Ich muss zugeben, ich liebäugle schon länger latent mit dem backpack von compagnon. Der schicke Rucksack aus Waxed Canvas und Leder ist wirklich extrem schick und inzwischen in vielen wirklich tollen Farbkombinationen erhältlich. Aber im Foto-Alltag bin ich eher der Schultertaschen-Typ und wenn ich mal einen Rucksack benutze, dann unter relativ rauen Bedingungen, bei denen es auf geringes Gewicht, Tragekomfort und hohe Widerstandsfähigkeit ankommt. Und ehrlich gesagt wäre mir dieser edle Rucksack auch einfach zu schade, um ihn kompromisslos in der Landschaftsfotografie einzusetzen. Ich sehe ihn eher als Tagesrucksack eines Hochzeits- oder Peoplefotografen. Auch das Rolltop hat mich bisher nicht richtig geflasht. Doch das könnte sich ja jetzt ändern.
Der explorer in der Bretagne
Die Bretagne hat ihr Bestes gegeben, um den explorer mit einer möglichst großen Bandbreite an Umweltbedingungen herauszufordern. Regen, Gischt, Salzwasser, Sand und spitze Felsen - das waren die Umweltbedingungen, unter denen wir fotografiert haben. Nicht gerade die Rahmenbedingungen, die eine Fotoausrüstung liebt. Ein guter Schutz der Ausrüstung war also besonders wichtig. Gleichzeitig muss alles schnell erreichbar und zugänglich sein. Schließlich will man sich ja nicht in erster Linie über einen möglichst schonenden Platz Gedanken machen, wo man seinen Rucksack ablegen kann, sondern lässt sich da natürlich von fotografischen Kriterien leiten. Klar ist, dass ein Rucksack nach so einer Reise nicht mehr aussieht wie frisch aus dem Geschäft. Aber genau das muss er meiner Meinung ja abkönnen - und das natürlich nicht nur einmal, sondern viele Jahre lang.
Ich will euch an dieser Stelle nicht mit vielen Details belästigen. Wenn euch die ganzen Einzelheiten wie z.B. Maße, Features oder Farben etc. interessieren, empfehle ich euch die Kickstarterseite. Da findet ihr alle relevanten Informationen ganz ausführlich. Vielmehr möchte ich euch hier an meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen teilhaben lassen.

Wie unterscheidet sich der explorer backpack vom herkömmlichen backpack?
Zunächst einmal fällt natürlich das Material auf. Statt aus Waxed Canvas und Leder bestehen die explorer backpacks aus einem sehr widerstandsfähigen, wasserabweisenden 450 D Nylon-Material sowie einem Hypalon-Bodem. Neu ist ebenfalls ein seitlicher Schnellzugriff auf das Kamerafach. Auch das große Frontfach sowie die große Seitentasche sucht man beim backpack bisher vergebens. An beiden Seiten des explorer backpacks lässt sich nun ein Stativ befestigen. Einen im wahrsten Sinne spürbaren Unterschied macht auch das Deuter Alpine Tragesystem. Auch die Schnalle, die das Rolltop arretiert ist nicht aus Metall, sondern besteht aus einem magnetischen Kunststoffmechanismus. Außerdem wird das explorer backpack in zwei Größen erhältlich sein.
Was ist geblieben?
Das Grundkonzept des backpacks ist geblieben. Der explorer wird nach wie von hinten beladen. Oben findet sich das Rolltop, das das Fassungsvermögen enorm vergrößert. Hier fanden bei mir vor allem Jacke und Verpflegung Platz. Die Innenraumaufteilung lässt sich mittels dicker Klett-Teilern in bewährter Form flexibel anpassen und auch die beliebten Klett-Zubehörtäschchen sind beim explorer backpack natürlich dabei. Auch der Laptop wird weiterhin im Rückdeckel verstaut.

Was war drin?
Es musste eine Menge rein, in den Rucksack. Ich bin mit folgender Ausrüstung in die Bretagne gereist:
Zwei Fujifilm-Systemkameras, sieben Objektive, Blitzgerät, Haida Filterhalter mit zehn Filtern 100 mm, Levono Thinkpad T460s, Carbon-Stativ, Manfrotto Pixie und natürlich massenhaft Kleinkram wie Powerbank, Ladegerät, Akkus und Speicherkarten.
Und nicht zu vergessen: eine (Regen-) Jacke, eine große Wasserflasche, ein Schirm und etwas zu Essen. Also nicht gerade wenig, kein Problem für den großen "explorer backpack+".
Meine Erfahrungen mit dem explorer von compagnon
Absolut überzeugendes Gesamtpaket
Nach einer knappen Woche Hardcore-Fotografie in der Bretagne kann ich den explorer backpack wirklich sehr empfehlen. Wir sind meist vor Sonnenaufgang aufgebrochen und lange nach Sonnenuntergang ins Hotel zurück gekommen. Wie ihr oben gelesen habt, hatte ich eine relativ umfangreiche Ausrüstung dabei, die ich aber zu keinem Zeitpunkt unangenehm gespürt habe. Das Tragesystem ist wirklich hervorragend und lässt sich flexibel anpassen. Das Material ist schön robust und trotz eines kapitalen Platzregens war meine Ausrüstung stets trocken und gut geschützt. Im großen Fotofach lässt sich die ganze Ausrüstung nach den eigenen Bedürfnissen übersichtlich und gut geschützt verstauen. Sehr gut gefallen hat mit der seitliche Schnellzugriff. Hier habe ich immer meine Lee-Filtertasche verstaut, die ich so entnehmen konnte, ohne den ganzen Rucksack öffnen zu müssen. Auch die Seitentasche auf der anderen Seite ist dank der Dehnungsfalten wirklich sehr geräumig und verschwindet fast vollständig in der Silhouette des Rucksacks, wenn sie leer ist. Ein großer Gewinn ist auch das Frontfach, dessen Fehlen bei einigen Reviews des backpacks bemängelt wurde. Toll ist auch, dass man sein Stativ jetzt ohne zusätzliches Zubehör schnell, stabil und sicher rechts und links befestigen kann.
Das Rolltop - Liebe auf den zweiten Blick
Und relativ unerwartet bin ich ein großer Fan des Rolltops geworden. Als Fotograf neigt man ja dazu, sich in erster Linie Gedanken um seine Fotoausrüstung zu machen. Aber neben der Fotoausrüstung wäre zusätzliche Kleidung und Verpflegung ja vielleicht auch noch von Vorteil!?! Und genau dafür ist das Rolltop. Auf Kurztrips braucht man es vielleicht nicht - dann stört es aber auch nicht weiter. Aber wenn man z.B. den ganzen Tag unterwegs ist, hat man plötzlich noch ein großes Zusatzfach zur Verfügung. Nach unten hin wird das Rolltop jetzt mit einem Reißverschlussboden abgegrenzt. Öffnet man diesen, und nutzt das Kamerafach mit, lassen sich auch wirklich große Gegenstände verstauen. Die magnetische Schnalle am Rolltop ist wahnsinnig durchdacht und praktisch. Zwar ist das Rolltop nach meinem persönlichen Empfinden nach wie vor nicht die schönste, Lösung, aber es ist einfach unheimlich praktisch und den Rucksack sehr viel universeller. Der optionale Hüftgurt macht den explorer auch für längere Wanderungen tauglich und mit dem "mud cover" kann man den eigentlich auch so schon sehr wasserfesten Rucksack auch bedenkenlos in den Dreck legen, um ans große Rückfach zu kommen.
Über die Verarbeitung muss man gar nicht viele Worte verlieren. Hier sind sowohl compagnon als auch Deuter bekanntlich über jeden Zweifel erhaben. Am von mir verwendeten Prototypen hatte ich in ein paar Details noch Kritikpunkte, die aber im Serienmodell alle verschwunden sein werden.
Toller Rucksack, der sicher schnell finanziert sein wird
Meiner Meinung nach hat compagnon in Kooperation mit Deuter hier ein bewährtes Produkt (the backpack) konsequent weiterentwickelt. Entstanden ist mit dem "the explorer backpack(+)"ein wirklich toller Rucksack, den man völlig bedenkenlos auch unter erheblich raueren Bedingungen einsetzt, als zumindest ich das beim Canvas/Leder-backpack tun würde. Ich bin mir sehr sicher, dass die notwendigen Gelder in kürzester Zeit bei kickstarter einsammelt werden, damit dieses überzeugende Produkt realisiert werden kann. Es wäre eine Schande, wenn dieser tolle Rucksack nicht auf den Markt käme.
Peter
Hallo Christian,
schöner Bericht über den neuen Explorer. Ich bin auf jeden Fall schonmal gespannt, habe ja auch immer mal wieder auf den Backpack geschielt, ihn aber am Ende doch nie gekauft. Hab mich grade (nach dem Lesen deines Reviews) dazu entschieden ihn mal bei kickstarter zu finanzieren. 16L kommt mir jedoch etwas klein vor, daher hab ich den 25iger genommen. Wird das Material auch so schnell dreckig wie beim Backpack bzw bekommt man den Dreck einfach wieder ab?
LG
Peter
Christian Ohlig
Hey Peter, das wirst du nicht bereuen. Ich denke, dass das imprägnierte Kunststoffmaterial ersten nicht so schnell verschmutzen wird und zweitens leichter zu reinigen ist. Aber da ich den Canvas-Backpack nicht habe, kann ich das nicht aus eigener Erfahrung sagen. LG Chris
Compagnon Explorer Backpack | Andreas Brett, Fotograf aus Frankfurt am Main
[…] Du also Interesse an dem Rucksack hast, dann schau Dich auf der Kampagnen-Seite um oder lies das Review von Christian Ohlig, der ein Pre-Production Exemplar bereits im Einsatz testen […]
Michael
Wann ist das gute Stück der 25 Liter zu haben danke für die Infos