
Oberwerth bietet jetzt eine individuelle Inneneinteilung an.
Die "Heidelberg" aus der Ledertaschenmanufaktur Oberwerth ist eine der größten Fototaschen im Sortiment. Gedacht ist sie eigentlich für größere Kameras wie z.B. die Leica SL oder Vollformat-DSLRs. Ich nutze sie seit einem guten Jahr mit meiner Fuji-Ausrüstung. Dazu habe ich die Heidelberg mit dem Innenleben meiner Wetzlar und Freiburg so angepasst, dass ich darin meine komplette Fuji-Ausrüstung unterbringen kann. Jetzt bietet Oberwerth einen genialen Service an: Per Kontaktfeld kann man die genutzte Fotoausrüstung beschreiben und Oberwerth tüftelt dann zusammen mit dem Kunden die ideale Inneneinrichtung zusammen. So lassen sich jetzt auch größere Taschen wie die Heidelberg oder William perfekt für kleinere Kamerasysteme wie z.B. Fujifilm, Olympus oder Leica anpassen. Ich freue mich sehr, dass diese Individualisierungsmöglichkeiten jetzt allen Fotografen zur Verfügung stehen.
So sehr ich die Wetzlar schätze und gerne nutze - mehr als eine Kamera mit drei oder vier Objektiven bekommt man darin nicht unter. Und deshalb habe ich mir quasi "fürs große Besteck" zusätzlich eine schwarze Heidelberg zugelegt. Schwarz ist fraglos die universellste Farbe - die passt zu allem. Ich muss zugeben: Hätte ich nicht schon einige andere Oberwerth-Taschen und somit zahlreiche Innenpolster besessen, hätte ich als Fujifilm-X-User mit der serienmäßigen Heidelberg relativ wenig anfangen können. Die mitgelieferte Inneneinteilung aus einem langen Pad, mit dem man die Tasche horizontal teilen kann und den üblichen beiden vertikalen Polstern, ist vermutlich ideal für eine DSLR mit dem typischen Dreigestirn aus 16-35, 24-70 und 70-200 oder auch für die Leica SL. Eine Fuji-Ausrüstung lässt sich so nicht wirklich effizient verpacken. Um meine Ausrüstung sinnvoll in der Heidelberg unterzubringen, war also Improvisieren angesagt. Mithilfe der Polster der Wetzlar und Freiburg habe ich die Heidelberg so zu modifizieren, dass ich folgende Ausrüstung darin unterbringe:
- Fujifilm X-T2
- Fujifilm X-E2
- Fujinon XF 4/10-24
- Fujinon XF 2,8-4/18-55
- Fujinon XF 3,5-4,8/55-200
- Fujinon XF 2/18
- Fujinon XF 2/23
- Fujinon XF 1,4/35
- Fujinon XF 1,2/56
- Manfrotto Pixie Ministativ
- Anker Powerbank
- Akkus, Speicherkarten und Kabelauslöser
Meine Inneneinteilung
Gut geschützt und gleichzeitig schnell zu erreichen. Durch die Mischung aus beidseitig und einseitig haftenden Polstern, teilweise mit und ohne "Klappe" sowie den viereckigen Polstern lässt sich die Heidelberg so ideal einrichten, dass sie nahezu ohne verschenkten Platz an jede Sucherkamera-Ausrüstung anpassen lässt.
Tascheninhalt ohne Polster
Um besser zu erkennen, was ich alleine im Hauptfach dieser kompakten Tasche unterbringen kann, hier einmal die gleiche Ausrüstung komplett ohne Polster. Zwei Kameras und sechs Objektive finden im Hauptfach Platz. Manchmal packe ich auch alle sieben Objektive ins Hauptfach. Dann kommt die Backupkamera ins Frontfach, wo sich auch reichlich Platz findet und noch immer gut geschützt ist.
Der Trick mit den Würfeln
Eine wahnsinnig gute Idee sind die Klettwürfel aus der Wetzlar. Sie sorgen dafür, dass die Kamera etwas weiter vom Taschenboden entfernt abgestützt wird. So entsteht Platz für eine zusätzliche Festbrennweite unter dem Objektiv. Um Kratzer zu vermeiden schützt ein einseitig angekletteter Deckel die beiden Objektive. So spart ein zusätzlicher "Fremdkörper" in der Tasche, den man im ersten Moment eher für Platzverschwendung halten würde, tatsächlich eine Menge Platz.
Heidelberg unterwegs
Mein Fazit

Zur Ausstattung will ich dieses Mal nicht viele Worte verlieren. Kurz gesagt: Die Heidelberg ist eine große Version der fabelhaften Wetzlar, die ich vor einem Jahr ausführlich beschrieben habe. Die Features wie die Außentaschen und die herausnehmbare Innentasche sind ebenso bei der Heidelberg vorhanden wie die genialen LOXX-Verschlüsse und der Schnittschutz im Schultergurt. Wer sich dafür nähere Details interessiert, möge bitte mal in meine Review der Wetzlar schauen.
Nach einem Jahr intensiver Benutzung der Heidelberg kann ich wirklich besten Gewissens sagen: Die Oberwerth-Taschen sind für die Ewigkeit gemacht. Die Heidelberg ist die Tasche, die ich mit Abstand am häufigsten im Einsatz hatte. Und dank regelmäßiger Pflege sieht sie noch immer fast so aus wie am ersten Tag. Selbst deutliche Kratzer "heilen" nach einer Behandlung mit Lederpflege fast immer wieder rückstandsfrei. Und dabei habe ich sie wirklich nicht geschont: Sie war oft am Strand dabei, hat mich mehrfach auf Städtetrips begleitet und ist dabei auch einige Male klatschnass geworden. Sie hat meine Ausrüstung stets bestens geschützt und trocken gehalten. Diese Langlebigkeit ist es in meinen Augen auch, die den fraglos hohen Preis der Heidelberg (799 €) relativiert. Bei guter Behandlung können die Oberwerths einen wirklich das ganzes Fotografenleben begleiten. Und Dank der individuellen Innenpolster lässt sich die Tasche auch immer wieder an die Veränderungen der Ausrüstung anpassen.
Was mich wirklich sehr begeistert: Dank der extrem auf meine Ausrüstung abgestimmten, individuellen Inneneinteilung bekomme ich unglaublich viel Ausrüstung in meine Heidelberg hinein. Da ist wirklich kaum Luft in der Tasche. Und so kann ich mit einer relativ kompakten, edlen Tasche meine komplette Fuji-Ausrüstung transportieren, ohne eine große, klobige Fototasche mit mit herumtragen zu müssen. Die Heidelberg ist ein echtes Raumwunder und wird nur noch von ihrer noch größeren Schwester "Porto" in den Schatten gestellt. Die ist mir persönlich allerdings zu groß.
Taschenreview Oberwerth Richard | Christian Ohlig
[…] komplette Fotoausrüstung zu transportieren, nutze ich nach wie vor mit großer Begeisterung meine Heidelberg von Oberwerth. Allerdings passt mein 14".Laptop in diese fabelhafte Fototasche nicht mit hinein und […]