Nachdem ich viele Jahre fotografieren musste, weil es mein Beruf war, ist der private Enthusiasmus auch in meiner Freizeit fotografieren zu wollen, leider irgendwann auf der Strecke geblieben. Auch blieb durch mein Hobby Tauchen nur wenig Zeit, privat auch noch zu fotografieren. Ich hatte gehofft, dass diese alte Leidenschaft irgendwann zurück kommt, wenn ich nicht mehr fotografieren muss. Und was soll ich sagen... nachdem ich dem Fotojournalismus nun schon eine ganze Weile den Rücken gekehrt habe, finde ich langsam wieder zum Spaß am privaten Fotografieren zurück. So habe ich mir nach erfolgreich bestrittenem Fotofestival in Zingst einen halben Tag Zeit genommen und bin mit Kamera und Stativ in Richtung Weststrand aufgebrochen, um einfach mal wieder zu fotografieren.

Ich glaub ich steh geh im Wald
Der Weststrand liegt in mitten eines großen Naturschutzgebiets und ist nur zu Fuß, mit dem Rad oder per Pferdekutsche zu erreichen. Da ich mir in den Kopf gesetzt hatte, am Strand mindestens noch den Sonnenuntergang abzuwarten, und die Kutsche lt. Internet um 17 Uhr die letzte Rücktour fuhr, war klar, dass ich den Rückweg von über 5km laufen müsste. Leider fuhr die letzte Kutsche auf dem Hinweg nicht wie im Internet recherchiert um 16 Uhr, sondern bereits um 15 Uhr. So kam es, dass ich auch den Hinweg laufen durfte. Immerhin: eine idyllische Waldlandschaft entschädigte schon auf dem Hinweg für die Latschrei.



Leuchtturm Darßer Ort
Erster Anlaufpunkt am Weststrand ist der Leuchtturm. An sich relativ schmucklos und nicht besonders fotogen taugt er zumindest als schöner Hintergrund.



Warten auf den Sonnenuntergang
Und da der Sonnenuntergang noch eine ganze Weile auf sich warten lassen sollte, bin ich noch einige Kilometer am Strand entlang gegangen. Der Weg hat sich gelohnt: Alte entwurzelte Baume liegen am Strand und warten nur darauf, fotografiert zu werden.


Blaue Stunde am Leuchtturm
Eigentlich hatte ich mir die Motivlage anders vorgestellt. Schließlich hatte ich nicht ohne Grund mein Stativ mitgeschleppt. Aber irgendwie hat auch das Licht nicht so mitgespielt, wie ich mir das erhofft hatte. Doch wenigstens ist auf die Blaue Stunde Verlass. Ein ordentliches Bild vom Leuchtturm bei Nacht ist schließlich doch entstanden.

Nach ca. 12 bereits absolvierten Kilometern bleib nun als letzte Herausforderung des Tages nur noch der Rückweg. 6 km durch den völlig menschenleeren Wald. Ein mulmiges Gefühl hatte ich phasenweise schon. Aber ich hatte ja mein Stativ mit. Damit hätte ich sicherlich allzu aufdringliche Wildschweine auf Abstand gehalten. Jedenfalls war ich davon überzeugt. Und das war ja auch schon viel wert.
Am Ende vom Tag war ich um kurz vor 24 Uhr wieder am Auto, hatte vier Blasen an den Füßen und war mir selbst extrem dankbar, dass ich vor ein paar Jahren von meiner schweren Canon-SLR-Ausrüstung auf das von mir heiß geliebte X-System von Fuji umgestiegen war.
Stativ… aber bitte mit Köpfchen! | Christian Ohlig
[…] ich den Sirui E-20 in Zingst erstmals ausführlich benutzt habe, bin ich sehr zufrieden mit der Wahl. gefallen. Der Kopf lässt […]
Stefan Schmitt
Sehr schön geschrieben, genau so ähnlich habe ich es auch erlebt.
Ich freue mich auf den nächsten Zingst Besuch
Stefan Schmitt